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Neue Produkte und Patente werfen große Schatten voraus

120 Jahre Prinz: Gocher Familienunternehmen beschenkt sich zum Jubiläum selbst – mit einem Neubau

Deutlich mehr als ein Jahrhundert auf den Schultern, aber längst noch nicht in die Jahre gekommen – mit einem lückenlosen Programm an intelligenten Profilsystemen für Bodenbeläge aller Art zählt die Carl Prinz GmbH aus dem niederrheinischen Goch zu den agilsten und zugleich zu den führenden Herstellern Europas. Am 3. Oktober beging das traditionsreiche Familienunternehmen sein 120-jähriges Firmenjubiläum.

Hektische Betriebsamkeit herrscht dieser Tage auf dem Gelände an der Siemensstraße in Goch. Lkw, tonnenschwer beladen mit Baumaterialien, fahren hinein und leer wieder heraus. Das Fundament ist bereits gegossen. Mittlerweile werden massive Stahlträger fest im Betonuntergrund verankert. Der Anbau an das bestehende Lager- und Logistikzentrum ist zweifelsfrei eines der größeren Bauprojekte der letzten Jahre für Prinz und zugleich eines das zwingend notwendig wurde.

Wachsendes Sortiment

„Wir haben das Ende der Fahnenstange erreicht, erläutert Geschäftsführerin Katharina Prinz die Hintergründe. Kontinuierlich war das Sortiment in den letzten Jahren gewachsen. Zuletzt sogar sprunghaft, als man zu Jahresbeginn 2009 auf einen Schlag über 400 neue Artikel ins Portfolio aufgenommen hatte. Nach Prinz-eigenen Ansprüchen bedeutet das: Jedes Produkt allzeit vorrätig zu halten um es innerhalb von zwei Tagen ausliefern zu können.

Letztlich war es nur eine Frage der Zeit, bis die Lagerressourcen erschöpft sein würden, und dieser Zeitpunkt kam schneller als gedacht. „Spätestens mit der Übernahme von ProtectFloor sind wir mit unseren Kapazitäten endgültig an unsere Grenzen gestoßen“, so Katharina Prinz weiter. Im vergangenen Sommer hatte das Familienunternehmen den Dämmunterlagen-Spezialisten übernommen und sein Gesamtangebot dadurch strategisch erweitert.

Investition: 1 Mio. Euro

So erwachsen in dem Anbau bis Ende November Lagerkapazitäten für über 3.000 zusätzliche Palettenplätze. Das ist mehr als eine Verdoppelung. Rund 1 Mio. Euro investiert Prinz in dieses Projekt. Dass diese Dynamik ausgerechnet in das Jahr des 120-jährigen Firmenjubiläums fällt, passt in die erfolgreiche Unternehmensgeschichte.

Soll heißen: Immer dann, wenn es notwendig war, wurde und wird weiterhin bei Prinz gehandelt. Denn ähnlich wie die Wege vieler großer deutscher Unternehmen, so verlief auch der Pfad für Prinz nicht von vornherein gradlinig – vielmehr gespickt mit Abzweigungen und Kurven.

Als Kaufmann Carl Prinz 1890 den Grundstein mit der Gründung einer Großhandlung für Innendekorationsartikel aus Messinggussartikeln, Treppen- und Gardinenstangen legte, herrschte noch das Kaiserreich. Die Titanic war noch nicht einmal entworfen und an einen Langstreckenflug – geschweige denn zum Mond – war noch lange nicht zu denken. Da das Geschäft allerdings schnell aufblühte, versuchte Prinz mit je einer Niederlassung in Johannesburg/Südafrika und in Breslau das Tor zu den internationalen Märkten bereits frühzeitig aufzustoßen.

Vom Großhandelsunternehmen zum Hersteller
Inflation und der Ausbruch des 1. Weltkrieges setzten dem Pioniergeist jedoch ein schnelles Ende. Walter Prinz, zweitjüngster Sohn des Firmengründers führte dann in den 20ern die erste Fertigungsstraße für Messingprofile ein, Joachim W. Prinz, der das Ruder 1965 übernommen hatte, konzentrierte die Aktivitäten der Firma später vollends auf die Produktion hochwertiger, leistungsstarker Produkte.

Profile im Aufwind

Mit dem Aufkommen neuer Bodenbeläge wie Fertigparkett oder Laminat Mitte der 80er Jahre erfuhr das Profilgeschäft einen echten Schub. Für die Entwicklungsabteilung im Unternehmen war dies die Initialzündung, ihrer Kreativität ungebremst freien Lauf zu lassen. Das Ergebnis zeigte sich schon 1990 mit der Einführung des ersten Profilsystems (D.O.S.-System), das sich ohne sichtbare Bohrlöcher und Schraubköpfe sicher und fest im Boden verankern ließ – damals ein Novum.

Seither hat Prinz eine Fülle von Produkten zum Patent angemeldet. Darunter fallen auch die zwei ebenso herausragenden Premium-Systemlinien Profi-Tec Master Clips-Profilsystem und das PS 400 Schraub-Profilsystem, die ebenfalls die unverkennbare Prinz-Entwicklungshandschrift tragen. Inzwischen machen allein die Premium-Linien für Laminat und Fertigparkett etwa die Hälfte des Gesamtumsatzes des Unternehmens aus.

Erfolgreicher Marken-Relaunch

Mit seinem Gespür für Design und aus dem jederzeit engen Dialog mit Handel und Handwerk gelang es Prinz im Laufe der Jahre aber nicht nur sein Portfolio aktuell und attraktiv zu halten. Auch das Antlitz der Marke behielt Prinz stets im Auge. Erst vor knapp zwei Jahren unterzog der Profilsystem-Spezialist seine firmeneigene Identität (Corporate Identity = CI) einem Facelifting. Das Markenlogo wurde neu entwickelt, die bisherigen Produktkataloge wurden konsequent überarbeitet und der Internet-Auftritt neu aufgesetzt. All das übrigens in einer Phase, in der große Teile der Wirtschaft unter der Last der Krise ächzten.

Auch Prinz wurde von der Krise touchiert. Durch geschicktes Management und den Zugewinn neuer Kunden auf dem nationalen Markt konnten die krisenbedingten Einbrüche in den bisherigen Wachstumsmärkten Europas indes kompensiert werden. Für dieses Jahr wird sogar bereits wieder ein Wachstum im zweistelligen Bereich in Goch kalkuliert.

Weitere Patente mit radikal neuem Lösungsansatz

Außerdem läuft die Vorbereitung der Markteinführung weiterer abermals über 300 neuer Artikel zu den beiden großen Jahresmessen Domotex (Hannover, 15. - 18. Januar 2011) und BAU (München, 17. - 22. Januar 2011) bereits auf Hochtouren. Im Rahmen der Messen werden dann auch zwei neue Patente präsentiert, die abermals radikal neue Lösungsansätze verfolgen. „Auch 2011 wird wieder ein spannendes Jahr“, sagt Katharina Prinz vielversprechend. Lagerengpässe dürfte es dann allerdings so schnell nicht mehr geben.

13. October 2010, 00:00
Neubau Siemensstraße Goch 2010

Neubau Siemensstraße Goch 2010 Katharina Prin
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