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Produkt und Service heute untrennbar

Was brauchen Bodenleger, um eine erfolgreiche Arbeit abliefern zu können? Was Nützliches - auch in Sachen Services und Wissen - angeboten wird, erläutert Norbert Lauhöfer, Leiter der Prinz-Anwendungstechnik.

Spätestens wenn ein Bodenleger mit einem schwimmend zu verlegenden Fußbodenbelag konfrontiert wird, kommt er an der Frage, wie er die notwendigen Dehnungsfugen überdeckt, nicht vorbei. Er kann das sehr zurückgenommen tun, sodass die eingesetzten Profilsysteme kaum wahrgenommen werden können. Andererseits kann er mit ihnen Akzente setzen und so einem Raum zu seiner eigenen Note verhelfen. Und selbstverständlich gibt es zwischen diesen beiden Polen alle Zwischentöne.

Beläge brauchen Bewegungsfreiheit

Jedenfalls kommt er an einer Auswahl eines geeigneten Profilsystems nicht vorbei. Wird Parkett oder Laminat verlegt, muss er berücksichtigen, dass Holzbeläge feuchtigkeitsabhängiges Quell- und Sehrumpfverhalten zeigen. Hat der Auftraggeber einen elastischen Belag (etwa Designboden) ausgewählt, muss auch dieser auf Dimensionsschwankungen vorbereitet sein - in diesem Fall allerdings temperaturbedingt. Dehnungsfugen in Übergangs­und Abschlussbereichen sind somit grundsätzlich unverzichtbar und sie müssen kaschiert werden.

Daneben muss geklärt werden, welche Art Untergrund vorliegt: ein mineralischer Untergrund oder eine Holzkonstruktion? Ist die Tragschicht beheizt oder nicht? Aus den gewonnenen Erkenntnissen leitet der Auftragnehmer ab, in welcher Weise das Profilsystem befestigt werden muss. Bei beheizten Fußbodenkonstruktionen scheiden konventionelles Bohren, Dübeln und Schrauben aus, um nicht Gefahr zu laufen, die bereits eingebauten Heizschlingen zu beschädigen. Holzkonstruktionen lassen sich dagegen ohne zu dübeln verschrauben. Außerdem ist Kleben immer eine Alternative.

Befestigung frei nach Wahl

Sicherheit verschaffen daher Programme von Anbietern, die ein und dasselbe Produkt mit unterschiedlichen Befestigungsoptionen produzieren. Erst eine solche Produktbreite bietet dem Bodenleger maximale Entscheidungsfreiheit, ein ausgewähltes Profilsystem clipsend, verschraubend oder klebend befestigen zu können. Wichtig aus Auftragnehmersicht ist aber vor allem, dass der Bodenprofi ein System verwenden kann, das sich leicht montieren lässt, zugleich aber maximale Funktionalität und Kraftschlüssigkeit bietet. Die Stabilität und Belastbarkeit ist ein zweiter wichtiger Aspekt. Zudem sollte das infrage kommende Profilsystem zum Gesamtbild passen und idealerweise nachhaltig, sprich wiederverwendbar sein, sobald sich an der Verlegesituation etwas ändert. Das ist spätestens dann der Fall, wenn ein Belag ausgetauscht, gesäubert oder ein Parkettboden abgeschliffen werden soll. Daher sollte der Bodenleger darauf achten, dass er ein Profilsystem auswählt, das ihm nicht nur Langlebigkeit, sondern auch wiederholbares Lösen und Befestigen verspricht. Diese Kombination bieten nur äußerst wenige Profilsysteme.

Beispiel

In einem Raum soll ein 13 mm dickes Mehrschichtparkett auf einer beheizten Fußbodenkonstruktion verlegt werden. Dazwischen wird eine 2 mm dicke Trittschallunterlage eingesetzt. Im angrenzenden Raum liegt bereits ein 10 mm dicker Laminatboden - ebenfalls auf einer beheizten Fußbodenkonstruktion.

Durch den Einsatz der Unterlage kommt dem Aspekt der Kraftschlüssigkeit des Profilsystems besondere Aufmerksamkeit zu. Denn wird ein Fertigparkett auf einer Unterlage verlegt, wird das System beim Darüberlaufen zusammengedrückt. Entweicht der Belastungsdruck von oben, dehnt sich das komprimierte System wieder in seine Ursprungsform aus. Der Bodenbelag selbst arbeitet und übt Zug und Druck aus.

Auch diese Kraftwechsel müssen Profilsysteme bewältigen. Ungeachtet dieses Gesichtspunkts wird der Höhenunterschied nach Abschluss der Verlegearbeiten rund 5 mm betragen. In einem solchen Fall empfiehlt Prinz sein »Profi-Tec Master«-Übergangsprofil Nr. 300 mit einer Breite von 34 mm. Das Basisprofil wird zum Untergrund hin eirfach mit einem zweikomponentigen Polyurethan-Klebstoff oder einem PU­Montagekleber verklebt.

Nach der Belagsverlegung wird das am Ende eines robusten Steges sitzende feingezahnte Gelenkköpfchen des Übergangsprofil in das Basisprofil gedrückt, wo es Zahn um Zahn fester einrastet, bis es an beiden Seiten kraftschlüssig auf den Belägen sitzt. In dieser speziellen Konstruktion sorgt der Gelenksteg dafür, dass sich das Profil automatisch beiden Belägen in Höhe und Neigung anpassen kann. Letztlich können so Höhenunterschiede von bis zu 6 mm ausgeglichen werden.

Variante ohne beheizte Tragschicht: Angenommen, die Tragschicht wäre nicht beheizt konstruiert, so könnte der Bodenspezialist bei dem gleichen Verlegeauftrag auch ein Profilsystem einsetzen, das vorzugsweise auf dem Untergrund verschraubt wird. In diesem Falle böte sich aus dem Prinz­Portfolio das »PS 400«-Übergangspro­fil Nr. 401 an, ebenfalls ein zweiteiliges Profilsystem.

Das Basisprofil wird mit Dübeln und Schrauben zum Untergrund hin befestigt. Später wird das Übergangsprofil mit selbstschneidenden Schrauben fest in das Basisprofil geschraubt. Da die Bohrschrauben mit drei kompletten Gewindeumdrehungen im Basisprofil verankert sind, bieten sie einen optimalen Kraftschluss - auch nach mehrjähriger Druck- und Zugbelastung. Auch dieses Profilsystem passt sich automatisch in Höhe und Neigung den Bodenbelägen an - bei Höhenunterschieden von bis zu 8 mm. Unter Verwendung eines Gießharzklebstoffs wäre auch das Verkleben des Basisprofils denkbar.

Der Vorteil beider Systeme liegt darin, dass sie sich trotz absolut kraftschlüssiger Verbindung angesichts ihrer technischen Konstruktion wieder aus den Basisprofilen herauslösen und später wieder erneut einsetzen lassen - beispielsweise, wenn der Laminatboden durch ein Mehrschichtparkett ersetzt werden soll.

Wissenswertes rund um die Uhr

Prinz hat alle praxisrelevanten Informationen vom Produktfinder bis zu Technischen Datenblättern, TÜV-Zertifikaten und vieles mehr in einer sogenannten Toolbox zusammengefasst, die in den Webauftritt unter www.carlprinz.de eingebunden ist.

Alle Informationen zur Auswahl, zu Einsatzmöglichkeiten und technischen Details von Profilen, Sockelleisten und Trittschalldämmungen sind frei zugänglich rund um die Uhr erhältlich - an 365 Tagen im Jahr. Ohne Zugangscode und damit frei verfügbar.

Möchte sich ein Bodenprofi oder Auftraggeber darüber informieren, welche Möglichkeiten Prinz zur Wandgestaltung in Zusammenhang mit einem spezifischen Bodenbelag bietet, so kann er das. Gezeigt werden ihm ebenso Beispiele spezieller Sockelleisten wie Innenwinkel für Designbeläge, die den gleichen Zweck erfüllen. Auf diese Weise hilft die Toolbox im ersten Schritt, die favorisierte Technologie zu finden. Über den integrierten Produktfinder gelangt man dann schnell zum einzelnen Produkt mit allen Detailinformationen.

Darüber hinaus stehen Ausschreibungstexte, Montageanleitungen, eine Media-Datenbank und Klebeempfehlungen zum Download bereit. Tipps und Tricks werden rund um die Verlegung angeboten und ein Glossar gibt es obendrein. Wer sich darüber hinaus aus erster Hand über alle Anforderungen an die Verlegung von Profilsystemen allgemein oder auf spezielle Anwendungssituationen informieren möchte, dem stehen diverse Schulungsangebote zur Verfügung.

Norbert Lauhöfer, Objekt 10/15

15. Oktober 2015, 10:11
Produkt und Service heute untrennbar

Norbert Lauhöfer, Leiter der Prinz-Anwendungstechnik

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