Menü schließen

Treue zum Fachhandel

Die Feierlichkeiten zum 125-jährigen Jubiläum bei Prinz standen ganz im Zeichen der Fachhandelstreue.

Wiederholt schon habe das börsennotierte, US-amerikanische Online-Versandhandelshaus Amazon bei Prinz angeklopft, um eine Kooperation im Bereich der Premium-Profile zu starten. Jedes Mal habe man abgelehnt sagten Joachim W. Prinz und Tochter Katharina Prinz, die beiden Geschäftsführer des Profilsystem-Spezialisten Prinz aus Goch vor über 300 Gästen, die anlässlich der Feier zum des 125-jährigen Firmenjubiläums gekommen waren. ,,Wir sind uns beide einig, dass wir Partner des Fachhandels bleiben werden", so das Duo weiter.

Das war ein deutliches Signal, das zweifelsfrei auch von den zahlreichen Branchenvertretern, Kunden, Lieferanten und Mitarbeitern aufgenommen wurde. Aus Prinz-Sicht macht die Entscheidung absolut Sinn, denn: „Bei aller Leichtigkeit und Raffinesse, mit der unsere Profilsysteme in der Anwendung brillieren, handelt es sich um ausgetüftelte und in ihrer Einsatzbreite erklärungsbedürftige Hightech-Produkte", erläuterte Katharina Prinz. Zumal im Netz ausschließlich die Preisdoktrin regiere, untermauerte Joachim W. Prinz.

Dass man den gesamtgesellschaftlichen Wandel dennoch durchaus als Freund und keineswegs als Feind betrachte, hatte Katharina Prinz bereits im Zuge ihres Rückblicks auf die erfolgreiche Firmengeschichte und eine Darstellung der für die Zukunft anstehenden Aufgaben skizziert. Von rund 400 Artikeln im Jahre 1990 hat Prinz sein Programm bis heute auf über 3.500 Artikel ausgedehnt. Diese enorme Komplexität korreliert zugleich mit dem Trend nach zunehmend individuellen Wünschen - ganz gleich ob im Objektbereich oder im Endkundengeschäft.

Auf diese Anforderungen der Zukunft hat sich Prinz wie schon so häufig in der Vergangenheit frühzeitig eingestellt - sowohl im Bereich der Fertigung als auch im Bereich der IT und der digitalen Darstellung von Informationen. Umgestiegen ist der Profilsystem-Spezialist beispielsweise auf ein wertstromorientiertes Prozessmanagement, bei dem Bestände im Fertigwarenlager reduziert und die Durchlaufzeiten gesenkt werden sowie die Flexibilität im Produktionsprozess erhöht wird. Um diesen Aufgaben nachzukommen greift das familiengeführte Unternehmen auf externes Know-how und Expertisen zurück.

Professor Dr. Alexander Klein vom Lehrstuhl ,,integriertes Produktionsmanagement" der Hochschule Rhein-Waal erarbeitet im Auftrag des inzwischen in der vierten Generation geführten Familienunternehmens aktuell ein neues, auf die Bedürfnisse von Prinz maßgeschneidertes Produktionskonzept, das die für das kommende Jahr vorgesehene Verschmelzung von bisher zwei Prinz-Produktionsstandorten im Industriegebiet an der Siemensstraße bereits berücksichtigt.

Die Frage von WDR-Hörfunk­Moderatorin Steffi Neu, warum es mit Profilsystemen unmöglich sei, direkt auf Abruf zu produzieren beantwortete Klein folgendermaßen: ,,Weil die Produkte nicht teuer genug sind." Schnell wurde allen Gästen klar, dass sich zwar auch ausgefallenste individuelle Dekorwünsche rein technisch betrachtet erfüllen lassen. Um wirtschaftlich tragfähig zu sein, müssen solche eingehenden Aufträge allerdings eine Mindestbestellmenge von 50 Laufmetern aufweisen.

Auch auf die Ansprüche des Fachhandels -beispielsweise für die Online-Beratung - ging Katharina Prinz ein und gab den interessierten Zuhörern einen kurzen Einblick in das Prinzip des ebenfalls implementierten modernen Produkt-Informations-Managementsystems (PIM). Dieses System versetzt den Handel in der Loge, alle für die Darstellung eines Produkts relevanten Artikelstammdaten und ergänzende Informationen von verschiedenen Lieferanten einheitlich in seine eigene EDV zu übertragen. Auch hier schritt Prinz mit voran.

Der Holzland-Geschäftsführer Andreas Ridder unterstrich die Bedeutung von PIM für das eigene Geschäft. „Mit der Firma Prinz, mit der uns ein sehr freundschaftliches Verhältnis verbindet, ist es uns gelungen, Daten auf einer hohen Aggregatstufe zu bündeln und in einem virtuellen Zentrallager abrufbar zu machen."

Klassische Zentralläger, wie man sie früher hier und dort kannte, werde es angesichts von rund zwei Millionen Produkten im Holzfachhandel nicht mehr geben können, so Ridder weiter. Vielmehr wolle man sich demnächst durch die Eröffnung eines europaweiten digitalen Shops zu einer Art „Amazon des Holzhandels" mausern. Das Konzept: Die Läger und individuellen Betreibershops werden vernetzt, so dass die Möglichkeit geschaffen wird, aus der Gemeinschaft von 400 Holzland-Standorten europaweit einen Shop auf nur einer Plattform zu betreiben.

Mit einem ausgewogenen Programm aus Kabarett, Gesang, einer Gladiatorenshow sowie einer Artistik-Comedy startete die Feier in den unterhaltsamen Teil, der erst zu nächtlicher Stunde mit heißen Disco-Rhythmen endete.

HOLZ Forum 4/15

24. April 2015, 10:36
Treue zum Fachhandel

Mit teils kessen Fragen sorgte WDR-2-Hörfunkmoderotorin Steffi Neu (l.) für großes Interesse der über 300 Gäste. Im Bild (v. l.): Geschäftsführer Joachim W. Prinz, Hans-Josef Kuypers (Amt für Wirtschaftsförderung des Kreises Kleve), Prof. Dr. Alexander Klein (Lehrstuhlinhaber Integriertes Produktionsmanagement der Hochschule Rhein­Waal), Andreas Ridder (Geschäftsführer Holzland), Klaus Krantz (Stadtbaurat Goch) und Prinz-Geschäftsführerin Katharina Prinz.

Treue zum Fachhandel

Im wahrsten Wortsinne hoch her ging es bei der Tanzeinlage des Damencorps der Vrounpoort.

Zurück zu Presse und News